Die Interbad am Startblock

Am 12. Februar gaben die Messe Stuttgart und die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen auf einer Pressekonferenz
in Hamburg Details über den aktuellen Stand der Vorbereitungen für die 
Interbad 2014 (21. bis 24. Oktober) in Stuttgart bekannt.

„Wir wollen das Ergebnis von 2012 egalisieren oder vielleicht sogar toppen“, gab Ulrich Kromer, Geschäftsführer der Messe Stuttgart die Zielmarke für die Interbad 2014 vor. 2012 waren erstmals über 500 Aussteller, 35 Prozent davon aus dem Ausland, nach Stuttgart gekommen.

Auf Besucherseite zählte man 15 423 Personen aus 53 Ländern. Vor allem die Internationalität der Veranstaltung auf Aussteller- und Besucherseite soll weiter ausgebaut werden. Stand Februar lag der Anmeldestand bei 240 Ausstellern, 10 Prozent davon waren Neuaussteller.

Ulrich Kromer sieht die Kompetenzen der Interbad auf drei Säulen gut aufgestellt: „Die Kombination aus öffentlichem und privatem Schwimmbad- und Saunabereich ist eine der Stärken der Interbad. Zudem steht sie mit ihrer hohen Dichte an Premiumanbietern für ausgezeichnete Qualität. Und nicht zu vergessen: Die Interbad zeigt das größte Saunaangebot weltweit.“

Zusammen mit dem Inhaber und Mitveranstalter der Interbad, der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen, soll das Messeprofil weiter geschärft werden. Als Beispiel nannte Ulrich Kromer einige Sonderflächen, die sich an bestimmte Zielgruppen wendeten.

So soll die neue Sonderschau „creating atmospheres“ das Zusammenspiel von Licht, Wasser, Klima und Oberflächen in exklusiven Raumerlebnissen darstellen.  Die Schau richtet sich insbesondere an Hoteliers, Architekten, Planer und private Bauherren.

Die Sonderschau „My Gym: Der voll automatisierte Fitness-Club“ zeigt, wie ein Premium-Fitness-Bereich zeitgemäß betrieben und zu einer lukrativen Angebotserweiterung für Wellness- und Bädereinrichtungen werden kann.

Themen-Spas in Hotels stehen bei der in Zusammenarbeit mit der European Waterpark Association konzipierten Sonderschau „Resort Spa“ im Mittelpunkt. Mit dem „Interbad Innovation Award“ verleiht die Messe erstmals einen Publikumspreis für die gelungensten Neuheiten.

Zum mittlerweile 65. Mal wird der Kongress für das Badewesen veranstaltet, wie Dr. Christian Ochsenbauer, Geschäftsführer der veranstaltenden Gesellschaft für das Badewesen betonte.

Das ohnehin breite Spektrum der Veranstaltung wird diesmal noch um einen International Business Day in englischer Sprache erweitert. Dr. Ochsenbauer hob in seiner Präsentation den gesellschaftlichen Wert der öffentlich betriebenen Bäder hervor.

Nicht zuletzt deshalb habe man als Verein den Begriff des „public value“ eingeführt, auf dem auch der auf der Interbad verliehene „Public Value Award“ basiert. Entgegen anderslautender Thesen sei die Beliebtheit der Bäder in Deutschland  ungebrochen, so Dr. Ochsenbauer.

Wohl gebe es Strukturveränderungen, etwa was den Besucherrückgang bei den Freibädern angehe. Die Hallenbäder und und verstärkt die Freizeitbäder (ohne Sportbecken) wiesen dagegen steigende Besucherzahlen auf.

Trotz allem blieben die öffentlichen Bäder unter den gegebenen Bedingungen Zuschussbetriebe. Für die Zukunft komme es nach Aussage von Dr. Christian Ochsenbauer darauf an, dass die öffentlichen Bäder professionell, betriebswirtschaftlich effizient und gemeinwohlorientiert gemanagt werden.

Sauna als sozialer 
Faktor
Die aktuelle Situation auf dem Saunamarkt beleuchtete Rolf A. Pieper, der Geschäftsführer des Deutschen Sauna Bundes. Demnach war der öffentliche Saunamarkt im Jahr 2013 zu 36 Prozent in kommunaler und zu 64 Prozent in privatwirtschaftlicher Hand. Der Trend gehe eindeutig in Richtung Wellness- und Erlebnisorientierung, was zu einer weiteren Expansion der Saunabetriebsgrößen über 80 Garderobenschränke führe. Speziell sehr kleine Saunabetriebe werden laut Pieper dagegen in den nächsten zehn Jahren vom Markt verschwunden sein.

In der Fläche biete der deutsche Saunamarkt ein in der Welt einzigartiges Angebot, so Pieper weiter. Besonders erfreulich entwickele sich auch der private Saunabereich: Dieser konnte seinen Marktanteil zwischen 2004 und 2011 von 26 auf 34 Prozent steigern. Als gemeinsame Marketingaktion der öffentlichen Saunabäder kündigte Rolf A. Pieper den „Tag der Sauna“ an, der ab 2014 jährlich am 24. September begangen werden soll.

Das Motto in diesem Jahr lautet „Sauna verbindet“, womit die integrative, soziale Komponente des Saunabadens hervorgehoben werden soll. 26 Prozent aller Saunagänger, so Pieper, gingen aus Gründen der Geselligkeit und der Kommunikation in die Sauna – der Wellnessgedanke als Gegentrend zur Individualisierung und Vereinsamung in der Gesellschaft.

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